Jahresrückblick Teil 1

Jahresreport 2020

WORUM GEHTS

Das letzte Jahr war turbulent und hat uns allen viel abverlangt. Corona, Brexit und die Präsidentschaftswahlen in den USA waren stets Thema. Die Pandemie besteht weiterhin und schränkt das Leben aller extrem ein. In einer sechsteiligen Blogreihe lassen wir für Sie das letzte Jahr Revue passieren, geben Ihnen einen Überblick über die aktuelle Situation und skizzieren einen Ausblick in das Jahr 2021 und darüber hinaus. Dazu werden wir Sie nun wöchentlich informieren. Wir beschäftigen uns in dieser Blogreihe mit Corona, wirtschaftlichen und politischen Maßnahmen, und geben Impulse für eigene Handlungsschwerpunkte und Positionierungen in Richtung Zukunft. Wir unterstützen Sie gerne bei der Beantragung der Hilfsprogramme von Bund und Ländern, bei eigenkapitalnahen Finanzierungsformen sowie beim unternehmensinternen Umgang mit der Krise. Sprechen Sie uns gerne an oder vereinbaren Sie direkt einen Termin mit uns. 

DIE AKTuELLE LAGE

Corona bestimmt seit Anfang des letzten Jahres unseren Alltag. Privat, politisch und auch wirtschaftlich betrachtet. Die Zahlen, welche das Ausmaß der Pandemie beziffern, sind kaum vorstellbar. Aktuell weltweit ca. 77 Millionen Infizierte und rund 1,7 Millionen Todesfälle. Nachdem im Sommer Besserung in Sicht war und sich das soziale Leben wie auch die Gesamtwirtschaft in Deutschland überraschend schnell erholen konnte, hat die zweite Welle nun den Großteil der Welt erreicht. Allen voran die USA mit 26.321.120 gemeldeten Fällen und 443.355 Toten. In Deutschland sind die Zahlen nicht weniger tragisch, jedoch deutlich geringer. Die logische Folge war ein erneuter Lockdown. Der nun in Südafrika entdeckte mutierte Virus, mit einer 70% höheren Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung, lässt die Welt alles andere als durchatmen. Obwohl die wissenschaftliche und labortechnische Identifikation von geeigneten Vakzinen in einem Bruchteil der üblichen Zeit gelingen konnte, bleibt der Aufbau von qualitätsgesicherten Massenproduktionsprozessen für diese Impfstoffe eine aus den vergangenen Jahrzehnten bekannte Herausforderung. In der Folge wird die Hoffnung der Politik und der Bürger auf schnelle Immunisierung und Rückkehr des sozialen und wirtschaftlichen Lebens nicht erfüllt. 

Die Pandemie ist ein trauriger Beleg für die tatsächliche Existenz sogenannter Black Swan Events in Anlehnung an sehr seltene schwarze Schwäne in der Natur. Hiernach können Risikoereignisse mit immensen negativen Folgen theoretisch jederzeit eintreten, jedoch mit einer marginal kleinen Eintrittswahrscheinlichkeit und Vorwarnzeit. Genau das trifft auf Corona zu. Daraus resultierend kommt es meist zu weiteren Problemen. Unser Bankensystem befindet aufgrund des Digitalisierungs- und Kostendrucks sowie der Negativzinspolitik der Zentralbanken seit Jahren unter enormem Druck. Aufgrund pandemiebedingter Kreditausfälle müssen die Finanzinstitute nun ihre Kreditrisikovorsorge hochfahren. Insofern sind die Banken und Sparkassen gezwungen, noch stärker zu restrukturieren und zu konsolidieren, um ihren Aufgaben der Kredit- und Geldversorgung in den Volkswirtschaften weiterhin nachkommen zu können. In dieser Situation können staatliche Hilfen nur überbrücken. Für Unternehmer gilt damit umso mehr, ihre Geschäftsmodelle zukunftsorientiert weiterzuentwickeln und sich in ihrer Kredit- und Eigenkapitalbeschaffung unabhängiger aufzustellen.  

Die Pandemieentwicklung in Großbritannien hat dazu beigetragen, dass die Boris Johnson-Regierung zu Kompromissen mit der EU bereit war. Der lang diskutierte Brexit wurde zum Jahresende nun endlich vollzogen. Das Freihandelsabkommen kam in letzter Sekunde. Der Vertrag umfasst rund 1300 Seiten. Zentrale Punkte des Abkommens sind Güterhandel, Logistik, Luftfahrt, Fachkräfte, Finanzbranche und Wettbewerbsgleichheit. Dem Abkommen sei Dank, ist der Handel zwischen Großbritannien und der EU nicht deutlich eingeschränkt. Jedoch ist durch die Einführung von Grenzkontrollen mit deutlich längeren Transportzeiten zu rechnen. Hinzu kommt ein stark wachsender Verwaltungsaufwand, auch wenn es keine Zölle für den Warenverkehr gibt. Die Zahl neuer Zollformulare, sowie anderer Ein- und Ausfuhrpapiere beläuft sich auf rund 270 Millionen pro Jahr für den gesamten Warenverkehr.  

Die Klagen aus Industrie und Handel häufen sich bereits, selbst von Brexiteers. Die Kehrseite der neuen politischen Unabhängigkeit Großbritanniens könnte teuer erkauft sein. Ob der Brexit möglicherweise erst der Anfang war, und weitere Staaten angesichts dieser Erkenntnisse den Briten mit einem Austritt aus der EU folgen werden, wird sich zeigen.  

Aber damit nicht genug. China überholt die USA als neue größte Wirtschaftsmacht. Das birgt Konfliktpotenzial nicht nur zwischen den beiden Kontrahenten. Auch Deutschland in der Union seiner europäischen Partner muss sich geschickt positionieren, um zukünftige Innovations- und Wirtschaftskraft zu sichern und politische Kräfte zu bündeln. So gut es für China derzeit global betrachtet aussehen mag, kämpft dieses Land innerhalb der eigenen Grenzen seinen ganz eigenen Kampf. Die Unternehmensverschuldung ist enorm und die Schuldenquote von Firmen hat Ende des Jahres 2020 einen Wert von 160 % des BIPs erreicht. Dies war angesichts des langjährigen starken Wachstumswachstums von deutlich über 5% p.a. gut verkraftbar. Es ist nun eine Frage der Zeit, wie lange China diese schwere Bürde noch tragen kann und eine andere, wie sie sich ihrer wieder zu entledigen vermag. 

In Deutschland erfordert die Pandemie Handlungsbedarf seitens der Politik. Nachdem die Überbrückungshilfe I, ein Zuschuss bei Corona-bedingten Umsatzrückgängen zur Deckung von Fixkosten für die Monate Juni bis August 2020, und September bis Dezember 2020 (Überbrückungshilfe II), sich aufgrund der anhaltenden Pandemie als nicht ausreichend erwiesen haben, wird sie als Überbrückungshilfe III bis Ende Juni 2021 verlängert und schließt zeitlich an die Soforthilfen an. Unterstützt werden Unternehmen, Soloselbstständige sowie Freiberuflerinnen und Freiberufler im Haupterwerb mit einem jährlichen Umsatz von bis zu 500 Millionen Euro (im Jahr 2020). Die Höhe der Zuschüsse ist abhängig von der Höhe des Umsatzrückgangs gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019. Die Anforderungen der Überbrückungshilfe III sind vergleichsweise gering zu den beiden ersten Perioden, sodass nun auch mehr mittelständische Unternehmen die Hilfe in Anspruch nehmen können. Da ein Ende der Krise derzeit nicht in Sicht ist, wird die finanzielle Unterstützung für einen Großteil der Unternehmen zur Notwendigkeit, da mit der Zeit die Basis des Eigenkapitals immer weiter zurück geht. 

VORSCHAU

Unser nächster Beitrag gewährt Ihnen einen Rückblick auf das Jahr 2020. Wir haben uns mit der Präsidentschaftswahl in den USA, dem Investitionsabkommen zwischen der EU und China, sowie dem Freihandelsabkommen RCEP beschäftigt. Des Weiteren erhalten Sie Überblick über die aktuellen Zahlen die Wirtschaft betreffend. Alles hoch aktuelle Themen, von uns für Sie kompakt zusammengefasst 

SPRECHEN SIE UNS AN

Sollten Sie sich mit ihrem Unternehmen aufgrund der aktuellen schwierigen Situation in Not befinden, zögern Sie nicht uns anzusprechen. Melden Sie sich gerne bei Dennis John Schmitz oder direkt bei unserer Gemeinschaft WIR gestalten gern. Egal ob es sich um wirtschaftliche oder soziale Probleme handelt, gemeinsam finden wir eine Lösung. 

 

Dennis John Schmitz                                                  Wir gestalten gern

dennis.john.schmitz@schwienbacher-gruppe.de                    https://wir-gestalten-gern.de 

 

wir als digitalkanzlei stehen ihnen jederzeit als ansprechpartner zur verfügung und wünschen ihnen in dieser schwierigen zeit viel kraft.​

datum

02.02.21

verfasst von:

Lena Hain
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